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Sam McPherson ist für dieses Interview verantwortlich.

Shishir Kurup ist Schauspieler. In seinem einzigen Auftritt bei Lost spielte er die Rolle des Donovan, ein Freund von Desmond in der Folge „Erinnerungsfetzen“. Dieses Interview wurde per E-Mail durchgeführt.


Donovan

Donovan, as portrayed by Kurup

Lostpedia: Siehst Du Dir Lost im Fernsehen an? Wenn ja, bist Du ein totaler Fan oder nur ein Gelegenheitszuschauer? Hast Du eine Lieblings-Episode, einen Lieblings-Charakter etc.?

Ich habe mir Lost nicht angesehen, bevor ich selbst mitgespielt habe. Eine Zeit lang habe ich nur Serien auf HBO geschaut und irgendwie ist Lost dabei an mir vorbei gelaufen. Ich habe natürlich mit der Zeit von dem Phänomen namens "Lost" gehört, aber ich hatte den Einstieg längst verpasst. Lustigerweise habe ich in zwei NBC-Serien mitgespielt, die als Antwort auf Lost erfunden wurden: in "Surface" habe ich im Pilotfilm und den ersten 5 Folgen mitgespielt, bevor ich sterben musste (die Rolle hieß Krishna Singh), und in "Heroes" habe ich ebenfalls im Pilotfilm und in den ersten beiden Folgen die Rolle des Nirad gespielt. Nachdem ich meine Lost-Episode gedreht hatte (es war die dritte oder fünfte Folge der letzten Staffel) habe ich mir alle Folgen angesehen, die vor meiner liefen, um den Kontext zu verstehen. Dabei hat der Zauber auch mich erfasst und siehe da, seitdem habe ich keine einzige Episode verpasst. Eine kleine Anekdote ist, dass Greg Grunberg (von Heroes und Alias) und ich vor 11 Jahren im Pilotfilm zu einer Sitcom namens "Veronica's Video" mitgespielt haben, die nie das Tageslicht gesehen hat. Er spielte einen Möchtegern-Agenten aus dem San Fernando Valley und ich war ein Angestellter in der namensgebenden Videothek. Es war das gleiche Jahr, in dem "Veronica's Closet" (dt.: Veronica) raus kam; vielleicht gibt es da ja irgendein Gesetz, das besagt, dass der Name Veronica nur ein einziges Mal in der Hauptsendezeit verwendet werden darf. Ein anderer Zufall ist, dass Sonya Walger (Penny Widmore) eine Rolle in einer Serie namens "Sleeper Cell" hatte und ich in der Folge "Businessman" mitgespielt habe - nachdem Ihre Figur gestorben war. Ich wurde in meiner Folge übrigens auch ermordet. Etwas früher in jenem Sommer standen wir beide beim Ojai Playwrights Festival auf der Bühne, in unterschiedlichen Stücken. Als ich beim Oaji Festival war, wusste ich weder, dass Sie bei Sleeper Cell war, noch war ich dafür gecastet worden. Am Ende landeten wir beide in der gleichen Lost-Folge, wenn auch nicht gleichzeitig auf der Insel. Wir sind wie Schiffe in der Nacht. Ich bin in diesem Jahr wieder beim Oaji Festival. Vielleicht ist sie ja auch wieder dort. Vielleicht können wir wieder in verschiedenen Stücken zusammen sein.

Lostpedia: Hinter der Frage, wie die Schauspieler ihre Rollen bekommen haben, steckt immer eine interessante Geschichte. Wie ist Deine?

Die ist gar nicht so interessant. Ich habe einfach vorgesprochen und die Rolle bekommen. Ich hatte vorher schon in einer Folge von "Alias" mitgespielt, also hatten die Produzenten mich irgendwo auf dem Radar, aber wenn Du nach den Lost-ähnlichen Verbindungen suchst, musst Du meine erste Antwort lesen.

Lostpedia: Gibt es irgendwelche interessanten Geschichten aus Deiner Zeit am Drehort?

Ich denke eine interessante Sache war es, dass wir in Oahu in knallender Hitze komplette Londoner-Winter-Outfits getragen haben, weil die Szenen in einer Universität und später in einem Pub gespielt haben. Der Schweiß ist regelrecht aus uns rausgeschossen. Wenn man genau hinsieht, kann man erkennen, wie wir mit dem „Glanz“ kämpfen, wie man es im Showbusiness nennt. „Glanz“? Besser wäre „Flut“. Eine andere Sache, die interessant sein könnte ist die, dass ich lieber einen schottischen statt einem britischen Akzent verwenden wollte, da man sowas im Fernsehen niemals bei jemandem hört, der so aussieht wie ich und der eine Familie in Schottland hat, in denen jedes Mitglied mit Akzent spricht. Hatte leider keine Gelegenheit, mit dem Regisseur vor meinem Trip zu sprechen (Casting, Hinflug, Dreh und Rückflug ging alles sehr schnell), also hab ich die Chance ergriffen und die Zeilen mit dem Akzent vorgetragen. Ich hab mir gedacht, dass Donovan (mein Charakter) und Desmond Freunde geworden sein könnten, weil sie denselben kulturellen Hintergrund in dem weitläufigen Schmelztiegel Londons teilen. Der Regisseur wollte die Akzente jedoch unterschiedlich behalten, also habe ich mit britischem Akzent gesprochen. Nur in der letzten Zeile kann man bei „marry her“ deutlich heraushören, das mir ein schottischer Akzent „herausgerutscht“ ist. Mein kleiner Cousin aus Glasgow hat das bemerkt, als er die Episode gesehen hat und hat sich gefreut den Klang von einem südasiatischen Charakter im Fernsehen zu hören, was meiner Meinung nach dabei hilft, Kindern, die nicht schottisch „aussehen“, die aber dort geboren und aufgewachsen sind, zu erlauben, wie Eingeborene zu klingen, weil es wirklich welche sind.

Portal-Kurup

Shishir Kurup

Lostpedia: Hattest Du noch mehr Zeilen, die gefilmt aber herausgeschnitten wurden? Es ist immer lustig herauszufinden, was es nicht bis über die Nachproduktion hinaus geschafft hat.

Ja. Mein Charakter war viel verspielter, als er dem angepissten Desmond, seinem besten Freund, zugehört hat. Ich denke es wurde aus Zeitgründen herausgeschnitten und um die Stimmung der aufgeladenen, emotionalen und romantischen Melancholie der Episode zu bewahren. Ich kann mich nicht genau an die Zeilen erinnern, aber es hatte damit zu tun, dass der „Quantenphysiker“ dem angepissten Freund zuhört, trotz des Umstands, dass er von Desmonds Aussagen dazu geneigt sein sollte, zu intrigieren. Also gab es mehr Bezüge zu Donovans Fachwissen als Physiker um ein paar Witze auf Kosten von Desmond einzubauen. Ich denke, es war richtig, das herauszuschneiden. Ich denke nicht, dass es wirklich gepasst hätte, besonders unter Berücksichtigung des emotionalen Handlungsbogens dieser Episode.

Lostpedia: Was hast Du seit Lost schauspielerisch noch gemacht?

Ich habe einen kleinen Indie-Film und eine Werbung gemacht, aber den Großteil des letzten Jahres habe ich in Chicago verbracht, um mich auf die Premiere des von mir geschriebenen Stücks „Merchant on Venice“ bei dem Silk Road Theatre Project vorzubereiten und ein Großteil meiner Arbeit war auf meine Theatergesellschaft Cornerstone ausgerichtet. Habe gerade die Premiere unseres neuen Stücks von Julie Marie Myatt mit dem Titel „Someday“ hinter mir. Wir sind zur Zeit in einem Produktionszyklus namens Gerechtigkeitszyklus. Unser letzter Zyklus war der Glaubenszyklus. Cornerstone ist eine einzigartige Gesellschaft in der Stücke mit und für Gemeinschaften gemacht werden, in denen Geschichten von spezifischen Gemeinschaften aufgesammelt werden, die bereit sind, ihre Geschichten in einer Art mit uns zu teilen, die wir in Stücke einkleiden können. Dann casten wir Leute aus dieser Gemeinschaft, zusammen mit Professionellen aus der Gesellschaft um einen Teil eines wie ich denke singulären und überwältigenden Theaters zu schaffen. Seht euch die Webseite an, um mehr herauszufinden.

Lostpedia: Vielen Dank, Shishir. Es war sehr informativ.

Ich hoffe, das ist von Interesse und/oder Hilfe. Kümmert euch.


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