Lost Wiki
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Informationen zu dieser Episode

Rückblick[]

Locke zieht eine Schublade auf, in der sorgsam geordnet zusammengerollte Socken liegen. Er nimmt ein grün-weiß gestreiftes Paar heraus, wirft einen prüfenden Blick hinter sich und rollt die Socken auseinander. Eine kleine Schmuckschachtel kommt zum Vorschein. Er klappt den Deckel auf. Darin steckt ein Verlobungsring. Er betrachtet den Ring und lächelt.

Gleich darauf sehen wir Locke in der Küche einen Picknickkorb packen. Helen kommt mit der Morgenzeitung und einer Tasse Kaffe in der Hand herein, wirft einen Blick auf den Korb, lächelt und gibt Locke einen Kuss.

Helen: Und? Erfahre ich auch, womit ich das verdiene?

Locke: Was? Darf ein Bursche sein Mädchen nicht mehr einfach so zum Picknick ausführen?

Sie wirft ihm einen amüsierten Blick zu.

Helen: Bursche?

Locke steht mit dem Rücken zu ihr gewandt und rollt den Verlobungsring sorgfältig in einer Serviette ein, die er dann in den Korb steckt.

Locke: Ganz genau. Bursche.

Helen: Wohin entführst du mich?

Locke: Ich verrate dir nichts, also hör auf zu fragen.

Helen: Kann ich mich denn nützlich machen?

Locke: Mach du es dir mit deinen Todesanzeigen bequem, trinke deinen Kaffee und ich kümmere mich um den ganzen Rest.

Sie geht zum Küchentisch hinüber und setzt sich. Schmunzelt.

Helen: Nichts gegen meine Todesanzeigen. In der Zeitung gibt's nichts besseres. Keiner würde es wagen, etwas gemeines über dich nach deinem Tod zu schreiben.

Sie schlägt die Zeitung auf. Locke schmunzelt.

Locke: Hm, und ich dachte immer, das Beste an der Zeitung sei die Seite mit den Witzen.

Helen runzelt plötzlich die Stirn, sieht zu Locke auf.

Helen: John? John, wie heißt dein Vater nochmal?

Locke: Wieso?

Helen: Heißt er Anthony? Anthony Cooper?

Locke: Ja, so heißt er.

Helen: [Schockiert] Er ist tot.

Locke starrt sie an.

Inselabschnitt[]

Unten in der Luke sitzt Henry noch wie am Ende der vergangenen Folge am Frühstückstisch, Locke sitzt ihm gegenüber, Jack steht neben dem Tisch, und beide starren Henry entsetzt an. Henry sieht von einem zum anderen und wirkt plötzlich etwas unbehaglich.

Jack reißt sich als erster aus der Erstarrung. Er schiebt ein Buch über den Tisch zu Henry hinüber.

Jack: Zeichne noch eine. Eine Karte zu deinem Ballon.

Henry Gale: Das war'n Witz. Das sollte bloß ein Witz sein. Sie.. werden nichts anderes finden als meinen Ballon. Ich war frustiert. Das war ne blöde Idee. Es tut mir leid.

Locke: Wir können sowieso nichts mehr machen. Sie ist schon viel zu lange weg.

Jack: [Bitter-spöttisch] Du meinst also, wir lassen das Schicksal entscheiden.

Locke: [Ruhig] Ja, genau.

Doch Jack ist damit weder abzuspeisen noch zufrieden. Er schüttelt den Kopf, schnappt sich seine Tasche vom Tisch und wendet sich zum Gehen.

Jack: Sperr ihn wieder in die Waffenkammer.

Und damit verlässt er die Station. Henry und Locke bleiben in der Stille zurück. Locke sieht nachdenklich vor sich hin. Henry jedoch schüttelt langsam den Kopf. Sieht Locke an.

Henry Gale: Wieso erlaubst du ihm diesen Kasernenton?

Locke starrt ihn an. Springt dann plötzlich auf, packt Henry am Kragen und zerrt ihn rüber zur Waffenkammer.

Henry Gale: Hey, warte. Ich –

Locke: Halt den Mund!

Er schubst ihn in die Kammer, schlägt heftig die Tür zu und verriegelt sie.

Henry Gale: John, es tut mir leid.

Locke steht auf der anderen Seite der Tür und lehnt sich erschöpft gegen die Wand.

Henry Gale: John?

Doch Locke antwortet nicht.


Ana und Sayid laufen etwas ziellos durch den dichten Dschungel, dort wo Henrys Karte sie hingeführt hat. Es regnet in Strömen. Und Sayid ist mehr als schlecht gelaunt.

Ana-Lucia: Vielleicht hat er sich geirrt. Wir sollten noch auf der anderen Seite der Felswand suchen.

Sayid: Wir suchen jetzt volle drei Stunden. Der Ballon existiert doch gar nicht. [Er hebt den Kopf und ruft laut in den stillen Dschungel hinein] Charlie!

Ana-Lucia: Und wieso dann die Mühe mit der Karte?

Sayid: Du hast ihm gesagt, du würdest ihn beschützen, ob wir den Ballon finden oder nicht. Das sind zwei weitere Tage für ihn, um sich einen Fluchtplan einfallen zu lassen. Das war's! [Wieder brüllt er in den Dschungel hinein] Charlie!!

Und da klingt Charlies Stimme endlich aus der Ferne auf.

Charlie: Ich bin hier! Kommt her! Sayid!

Sayid und Ana tauschen einen Blick und rennen der Stimme nach. Sie finden Charlie am Rande der Lichtung. Vor ihm auf dem Boden steckt ein hölzernes handgemachtes Kreuz in einem Grab. Sayid und Ana starren das Grab an.

Charlie: Er hat doch gesagt, dass er jemanden begraben hat, oder? Seine Frau.

Sayid antwortet nicht, starrt das Grab nur grimmig an. Ana geht näher heran, hockt sich vor das Kreuz, hebt die Hände und sieht auf ihre Finger hinunter.

Ana-Lucia: Wieso regnet es hier nicht?

Es stimmt, während überall um sie herum der Regen auf das Blätterdach prasselt, fällt hier kein einziger Tropfen auf den Boden. Alle drei heben langsam die Köpfe. Da erblicken sie oben über sich in einem der Bäume einen roten Ballon mit einem etwas verzerrten aber doch deutlich erkennbaren gelben Smilie-Gesicht und dazu die Reste des Korbes des Ballons.


Am Strand. Hurley räumt sein Zelt auf und hängt Wäsche über eine Leine als Jack auf ihn zukommt.

Jack: Hurley, hast du Ana-Lucia gesehen?

Hurley: Sie ist gestern mit Charlie und Sayid im Dschungel verschwunden.

Jack: [Ernüchtert] Gestern schon... haben sie gesagt, wohin sie wollten?

Hurley: Na ja, das würde ja bedeuten, dass mir irgendjemand was erzählen würde. Vielleicht könnte ich dir weiterhelfen wenn ich einer von den Auserwählten wäre.

Jack: Es gibt keine Auserwählten.

Doch Hurley sieht nicht sehr überzeugt aus. Claire kommt auf die beiden zu, Aaron in den Armen, und sichtlich besorgt.

Claire: Entschuldige bitte, Jack, er fühlt sich ziemlich heiß an und ist unruhig. Kannst du dir ihn nicht mal ansehen.

Schon hat sie ihm das Baby in den Arm gelegt.

Jack: Ja, klar.

Claire: Danke.

Die beiden gehen zu Claires Unterkunft hinüber. Hurley ruft Jack nach.

Hurley: Es gibt sie.. Auserwählte.

Etwas später bei Claires Zelt, hat Jack die Untersuchung des kleinen Aaron rasch beendet.

Claire: Das Fieber ist wirklich weg?

Jack: Ja. Er ist völlig gesund.

Claire: Du sagst das nicht nur so, oder?

Er wirft ihr einen Blick zu. Sie lächelt leicht verlegen.

Claire: Du wirkst ein bisschen gestresst..

Jack: Nein, mir geht es gut. Und Aaron auch.

Und schon ist er wieder auf den Beinen und wendet sich zum Gehen.

Claire: Danke.

Kaum zwei Schritte später kommt Libby auf ihn zu und hält ihn auf.

Libby: Ist noch Sprechstunde?

Jack verlangsamt seinen Schritt, nickt. Libby lächelt dankbar, hält ihm ihre Hand hin.

Libby: Ich wollte nach Miesmuscheln suchen in einem von den Becken. Hab wohl einen Seeigel gestört.

Jack untersucht die leicht gerötete Haut ihrer Hand und läßt dann rasch wieder von ihr ab.

Jack: Ist nicht entzündet. Ein bisschen Neosporin kann nicht schaden.

Libby: Ja, genau. Neosporin.

Sie wirft einen Blick zu Sawyer hinüber. Der sitzt mit Hurley und Kate an einem kleinen zusammengezimmerten Tisch und spielt Karten.

Libby: Ich glaube der der aktuelle Kurs steht bei.. zehn mal Wäsche waschen für eine Tube.

Sawyer: [Im Hintergrund] Also, sind wir jetzt fertig?

Auch Jack sieht zu den drei Kartenspielern hinüber. Sein Blick wird nachdenklich.

Jack: Verstehe...

Sawyer: [Im Hintergrund] Aber wenn wir zwei Mangos setzen, musst du schon'n bisschen mehr bringen als zwei Bananen..


Henry sitzt in seiner Kammer und liest. Durch die geschlossene Tür dringt laute Musik. Draußen sitzt Locke auf dem Trainingsfahrrad und fährt verbissen. Plötzlich durchdringt ein Geräusch die Musik, das nicht dazupasst und auch nicht dazugehört. Ein Knistern und Rauschen und elektrostatisches Piepen. Und dann auch eine abgehackte Stimme. Wie durch einen Lautsprecher.

Lautsprecherstimme: ...erfolgt der Einschluss.

Locke hält inne, lauscht verwirrt und erschrocken. Steigt vom Fahrrad herunter und versucht dem Quietschen und Rauschen zu folgen, geht zum Plattenspieler hinüber und hebt die Nadel ab. Die Musik verebbt auf einen Schlag. Das Rauschen, Knistern und Quietschen jedoch nicht.

Vorsichtig geht Locke weiter, sieht sich suchend um, sieht zum Computer hinüber, doch der Bildschirm zeigt nichts als das allgegenwärtige >: Zeichen. Der Timer steht auf 047:00.

Wieder raschelt und knistert es aus dem Lautsprecher und Locke geht zu ihm hinüber, zieht sich einen Stuhl heran und klettert darauf in dem Bestreben, den offensichtlich defekten Lautsprecher zu reparieren. Als er ihn mit seinem Schraubenzieher berührt, schrillt ein ohrenbetäubendes Quietschen und Knistern auf. Locke zuckt zurück und springt vom Stuhl. Henry in der Waffenkammer sieht alarmiert auf.

Wieder klingt eine leise raschelnde weibliche Stimme durch den Lautsprecher.

Lautsprecherstimme: ... erfolgt der Einschluss.

Henry Gale: Was war das? John, was ist da los?

Locke starrt den Lautsprecher an und antwortet nicht.

Rückblick[]

Locke und Helen fahren in Lockes Wagen auf das Friedhofsgelände. Dort findet Anthony Coopers Beisetzung statt. Locke hält den Wagen an und sieht zum frisch ausgehobenen Grab und dem blumenverzierten Sarg hinüber.

Helen: Bist du sicher, dass du hin willst? [Locke nickt schweigend.] Wir könnten auch... einfach unser Picknick genießen.

Locke: [Mit einem Lächeln] Wir holen das bald nach.

Helen: Hey, vielleicht vererbt er dir eine Niere.

Sie schmunzeln beide.

Gleich darauf sehen wir sie beide vor dem Sarg sitzen. Um sie herum gibt es noch viele andere Stühle, doch sie sind alle leer. Helen und Locke sind die einzigen, die zur Beerdigung Anthony Coopers erschienen sind.

Der Pastor steht neben dem Sarg und spricht ein paar Worte.

Pater Chuck: Und die, die wir am Leben sind und zurückbleiben, wir vereinen uns mit denen in den Wolken, denn wir treffen den Herrn in der Höhe. Und unser Leben ist mit dem des Herrn für immer verbunden.

Locke lässt seinen Blick etwas schweifen und bemerkt ganz in der Nähe vor einem anderen Grab zwei Männer stehen. Beide in dunklen Anzügen, einer mit Sonnenbrille, der anderen mit langem, schwarzem, zum Zopf gebundenem Haar. Obwohl der mit der Sonnenbrille einen kleinen Blumenstrauß in den Händen hält und andächtig auf das Grab hinunterzustarren scheint, wirken sie beide sichtlich fehl am Platz. Zudem sieht der mit dem Zopf unentwegt zu Locke hinüber.

Pater Chuck: Und so übergeben wir die Seele von Anthony Cooper an Dich, auf dass wir niemals allein sein werden. Und so sind wir vereint mit Jesus Christus während wir ihm nacheifern. Amen.

Nun bemerkt Locke auf der anderen Seite ein parkendes silbernes Auto.

Pater Chuck: Möchten Sie etwas sagen, John?

Locke steht auf und geht zum Sarg hinüber, sieht auf den Sarg hinunter.

Locke: Ich vergebe dir.

Helen sieht ihn an. Im selben Moment fährt das silberne Auto los.

Inselabschnitt[]

Zurück zur Luke. Durch das Knistern und Rauschen aus dem Lautsprecher dringen immer mehr Bruchstücke der weiblichen Stimme.

Lautsprecherstimme: ... bitte beenden Sie die Räumung. Bitte beenden Sie die Räumung.

Henry in seiner Kammer wird immer nervöser.

Henry Gale: John? Bist du noch da?

Lautsprecherstimme: In wenigen Augenblicken schließen die Türen.

Henry Gale:Was sind das für Geräusche? John? Was ist da los? Antworte.

Locke: Wirst du wohl still sein!

Er steht wieder dicht neben dem Lautsprecher auf dem Stuhl und versucht, die Worte zu verstehen.

Henry Gale:Du musst mir sagen, was da los ist.

Locke: [Brüllt] Halt endlich die Klappe?!

Lautsprecherstimme: 10, 9, 8, 7, 6, 5...

Lockes Augen werden ganz weit.

Henry Gale: Vielleicht holst du lieber Jack.

Lautsprecherstimme:: ...3, 2, 1...

Locke: Ich sagte, halt deine Klappe!

Er springt gerade noch rechtzeitig vom Stuhl herunter und läuft in den Wohnbereich hinüber, da fangen mit lautem Dröhnen die Brandschütztüren rings um ihn herum an, herunterzukommen. Eine nach der anderen verschließt sich. Zu allen Seiten. Selbst vor den Imitationsfenstern.

Locke steht für einen Moment wie erstarrt. Als auch die letzte, die größte Tür, herunterfällt, stürzt er vor und schiebt eine Stange zwischen Tür und Boden, schafft einen winzigen Spalt zwischen Boden und Tür, Dann sind alle Türen verschlossen. Und ringsum wird es still.

Henry Gale: Was ist passiert?


Unten am Strand spielen Hurley, Sawyer und Kate Poker. Ihr Spieleinsatz sind Mangos, Papayas und Bananen. Die Karten, die sie in den Händen halten, tragen das Dharma-Symbol auf den Deckblättern.

Hurley: Ich wette 4 Papayas.

Sawyer: Du kannst nicht wetten. Ich hab schon gesetzt. Du kannst entweder mitgehen oder erhöhen oder aus dem Spiel aussteigen, Wollknäuel.

Hurley, unsicher, was er nun tun sollte, wirft Kate einen hilflosen Blick zu.

Kate: Sieh nicht mich an.

Jack taucht hinter ihnen auf.

Jack: Steig aus, Hurley. Er macht dich fertig.

Alle drei sehen auf. Sawyer spöttisch, Kate überrascht, Hurley eher frustriert.

Hurley: Alter, mein Blatt ist echt tödlich.

Jack: Nein ist es nicht.

Hurley: Aber du weißt doch gar nicht...

Jack: Du hast ne Kleine Straße. Er hat'n Flush.

Hurley ist sichtlich überrascht.

Kate: Was ist mit mir? Was hab ich auf der Hand?

Jack: Schwer zu sagen, aber du willst nur'n bisschen Spaß haben.

Kate lächelt.

Kate: Wer hat schon was gegen Spaß? Solltest du auch mal versuchen.

Jack nickt, erwidert ihr Lächeln, wendet sich jedoch schon wieder zum Gehen.

Jack: [Zu Hurley] Und du solltest lieber aussteigen.

Hurley verzieht frustriert das Gesicht. Sawyer ruft Jack nach.

Sawyer: Hey, Mr. Poker... glaubst du eine Stunde fernsehen reicht, um bei den Großen mitzuspielen?

Jack bleibt kurz stehen.

Jack: Ich muss wieder zurück zur Station.

Sawyer grinst.

Sawyer: Deine Station läuft dir nicht weg. Wie wär's wenn du deinen Sprüchen ein paar Taten folgen lässt?

Das war der Herausforderung genug, Jack gibt nach und kommt zurück zum Tisch.

Jack: Ein oder zwei Blätter könnt ich ja spielen.

Sawyer grinst.


In der Station beginnen die Lichter zu flackern, tauchen den nun abgegrenzten Wohnbereich in völlige Finsternis. Auch in der Waffenkammer flackert das Licht.

Henry Gale: Hey, was geht da draußen vor sich?

Locke hat keine Zeit zu antworten. Er versucht, die Stange, die er zwischen Tür und Boden geschoben hatte, hochzuheben, doch die Tür ist so schwer, dass sie sich bei aller Anstrengung nicht hochstemmen lassen will. Locke ist rasch am Ende seiner Kräfte.

Henry Gale: Bist du noch da? John? John?

Locke: [Erschöpft] Ich bin hier.

Henry Gale: Was waren denn das für Geräusche? Was war da los? Ist etwas...

Locke: [Unwirsch] Gar nichts war los!

Rückblick[]

Locke arbeitet an einem Haus, setzt den Laden wieder auf ein kleines Fenster, steht auf, klopft sich die Hände an der Arbeitshose ab und geht um das Haus herum zur Einfahrt hinüber. Im Vorgarten des Hauses ist ein Schild mit der Aufschrift: „Zu Verkaufen“. Vor der Tür wartet eine Frau auf ihn. Sie hat einen Akzent, dunkle Haare, dunkle Augen.

Es ist Nadia.

Nadia: Wie lautet Ihr Urteil, Mr. Locke?

Locke: Äh, der Erdbebenschutz ist von allererster Qualität. Ich habe... keinen Schimmel entdeckt, keine Trockenfäule. Sie bekommen das ja alles nochmal schriftlich, aber ich glaube, Sie und ihr Mann haben ein hübsches Haus erstanden.

Nadia lächelt.

Nadia: Wenn ich jetzt noch einen Mann hätte, würde er sich bestimmt sehr freuen, dass zu hören.

Locke schmunzelt und reicht ihr ein paar Papiere.

Locke: Wenn Sie hier meine Anwesenheit bestätigen würden.

Während Nadia unterschreibt, fällt Locke ein silbernes Auto etwas weiter unten in der Straße auf. Es ist dasselbe wie neulich auf dem Friedhof. Locke geht zu diesem Auto hinüber. Als er davor stehenbleibt, fährt das Seitenfenster herunter. Anthony Cooper kommt dahinter zum Vorschein.

Anthony Cooper: Guten Tag, mein Sohn.

Locke reißt die Augen auf.


Wenig später sitzen Vater und Sohn zusammen in einer Bar. Locke kann weder seine Verstörtheit noch seine Ablehnung verbergen.

Locke: Was willst du?

Anthony Cooper: Ich weiß, dass das, was ich getan habe, falsch war.

Locke: Du hast meine Niere gestohlen.

Anthony Cooper: Sonst wär ich jetzt tot.

Locke: Du hättest mich fragen können. Du hättest einfach darum bitten können.

Locke wirkt immer mitgenommener. Cooper starrt ihn nur an, sagt nichts dazu.

Locke: Was willst du von mir?

Anthony Cooper: Ich habe mich selbst umgebracht, weil es zwei Männer gibt, die das liebend gern übernommen hätten.

Locke: [Spöttisch] Oh. Was hast du getan, ihnen die Leber gestohlen?

Anthony Cooper: [Ungerührt] Nein. Ich habe sie um 700.000 Dollar erleichtert. Rentenbetrug.

Locke starrt ihn an.

Anthony Cooper: Das Geld liegt in einem Schließfach in der Bank. Aber es könnte sein, dass diese beiden Typen davor warten und gucken, ob ich auftauche und deswegen brauch ich dich, um dort reinzugehen und es für mich zu holen.

Für einen Moment herrscht Stille.

Locke: Hältst du mich für bescheuert?

Anthony Cooper: Wenn du darauf eingehst, sind 200 Riesen für dich. Ich kann nicht wiedergutmachen, was ich getan hab. Aber es ist wenigstens etwas. Ich bin im Flightline-Motel. Das liegt in der Nähe vom Flughafen. Ich warte bis morgen Nachmittag, dann bin ich weg, mit oder ohne Geld.

Er steht auf, will gehen. Legt einen Schlüssel auf den Tisch. Locke sitzt reglos.

Anthony Cooper: Und, John, falls du nicht auftauchen solltest.. würd ich das verstehen.

Damit verläßt er die Bar. Locke bleibt allein zurück und starrt auf den Schlüssel hinunter.

Ende des Rückblicks.

Inselabschnitt[]

Zurück in der Station steht Locke noch immer hilflos im abgeriegelten Wohnbereich.

Locke: Wir sind eingeschlossen.

Henry Gale: Wie, bitte?

Locke: Diese Brandschutztüren kamen runter. Der Wohnbereich ist abgetrennt, ich kann nicht raus.

Henry Gale: Wie wär's mit nem Hebel..

Locke: Ja, aber ich schaffe es nicht. Vielleicht wenn.. vielleicht wenn wir's zu zweit..

Henry hebt den Kopf.

Henry Gale: Du willst, dass ich dir dabei helfe?

Locke: Ja...

Henry Gale: Und wenn wir es zusammen schaffen sollten, die Türen aufzustemmen, dann würdest du mich trotzdem wieder hier einschließen?

Locke: [Ohne Zögern] Ja, würde ich.

Henry Gale: Dann musst du mir dein Wort geben, John. Du musst versprechen, dass du es nicht mehr zulässt, dass mir deine Leute irgend etwas antun.

Locke: Wenn du wirklich nicht gelogen hast, warum bist du dann so besorgt?

Henry Gale: Alles, was ihnen zugestoßen ist. Diese Ereignisse, für die ich nichts kann.. dafür finden sie keinen Schuldigen, außer mich. Also, du musst mir dein Wort geben, dass du mich beschützen wirst.. egal was auch passiert.

Locke schließt die Waffenkammertür auf. Und sieht Henry an, der ihm nun genau gegenübersteht.

Locke: Wer bist du?

Henry Gale: [Etwas atemlos] Mein Name ist Henry Gale. Ich komme aus Minnesota... und ich bin auf dieser Insel gestrandet genau wie ihr.

Locke betrachtet ihn einen Moment nachdenklich, dann nickt er.

Locke: Okay. Du hast mein Wort.


Hurley, Kate, Sawyer und Jack spielen am Strand Poker. Zwischen Sawyer und Jack liegt ein großer Haufen Obst auf dem Boden. Hurley legt seine Karten mit einem Seufzen auf den Tisch.

Hurley: Alter, hast mich erwischt.

Auch Kate wirft ihre Karten auf den Tisch.

Kate: Ich bin draußen.

Sawyer wirft Jack einen amüsierten Blick zu.

Sawyer: Hältst dich wohl, für nen Gedankenleser?

Jack: Du hast doch noch 3 Papayas. Aussteigen oder mitgehen?

Sawyer legt seine beiden Karten offen auf den Tisch.

Sawyer: Tja, Doc Poker, jetzt bist du dran. Mein Damenpärchen macht nen Dreier.

Er lacht zufrieden in sich hinein.

Da legt Jack seine ab, offenbart erst einen König, dann einen zweiten.

Jack: Meine Könige auch.

Hurley: Boah, Alter.

Kate lacht. Doch Sawyer sieht nicht sehr glücklich aus. Jack schmunzelt etwas spöttisch.

Jack: Zur Beruhigung, Gedanken lesen kann ich noch nicht.

Sawyer wirft ihm einen finsteren Blick zu. Jack sammelt seine Sachen zusammen.

Jack: Tja, ich schätze das war's wohl.

Sawyer: [Verwirrt] Das war's? Was soll das?

Jack: Sawyer, du bist pleite. Ich.. Ich hab alles gewonnen. Es wär nicht sehr fair, einfach mehr Mangos pflücken zu gehen.

Sawyer: Ich hab mehr zu bieten als Mangos. Du willst harte Währung, ich bin dabei.

Jack: [lacht] Ich hab schon nen Haufen Früchte.

Sawyer: Und ich will sie wiederhaben.

Kate wirft beiden einen spöttischen Blick zu.

Kate: Soll ich gehen und ein Lineal holen?

Sowohl Jack als auch Sawyer werfen ihr einen raschen leicht verlegenen Blick zu. Sawyer lenkt ab, wendet sich an Hurley.

Sawyer: Das war's für die Kinder. Geht doch schonmal zum Büffet.

Hurley: Aber ich würde gerne...

Kate steht auf.

Kate: Komm mit, Hurley. Die Jungs wollen noch alleine im Sandkasten spielen.

Jack sieht ihr nach, als sie mit Hurley davongeht.

Sawyer: Eine Partie noch, Doc.

Jack nickt langsam.

Sawyer: Was ist der Einsatz?

Jack: [Ohne Zögern] Ich spiele um die gestohlenen Medikamente. Und zwar um alle.

Sawyer sieht ihn an.



Zurück zur Station. Locke nimmt die Gewichte von der Stange der Hantelbank und schiebt die Stange, die länger ist als die erstere, in den schmalen Spalt unter der Brandschutztür.

Locke: Okay. Fertig? Eins. Zwei. Drei.

Der erste Versuch scheitert. Sie setzen neu an.

Locke: Und los.

Henry Gale: Höher.

Die beiden Männer versuchen mit aller Kraft, die Hebelwirkung der Stange zu nutzen, um die schwere dicker Tür hochzuschieben. Sie bewegt sich tatsächlich ein Stück nach oben, doch die Kräfte der Männer lassen rasch nach.

Locke sieht sich hektisch nach Rettung um. Sein Blick fällt auf die rote Werkzeugkiste.

Locke: Die Werkzeugkiste. Hol die Werkzeugkiste. Ich halte es.

Henry Gale: Bist du sicher?

Locke: Hol sie! Mach schon!

Henry läßt von der Stemmstange ab und rennt zur Werkzeugkiste hinüber. Schleift sie über den Boden zur Tür hinüber. Locke zittert unter der Anstrengung, den Hebel allein zu halten.

Locke: Mach schon! Schieb sie runter.

Henry schiebt die Kiste in den Spalt unter die Tür. Sie passt genau. Und Locke läßt von der Stange ab. Die schwere Tür drückt auf die Kiste. Doch scheint zu halten. Ein Spalt, kaum breit genug, hindurchzukriechen, eröffnet sich jetzt vor den beiden Männern. Der untere Rand der Tür ist uneben, drei dicke Rohrenden staken daraus hervor. Locke wirft einen prüfenden Blick auf die Werkzeugkiste und den Spalt, kriecht dann auf die Tür zu und will sich – Beine voran – durch den Spalt schieben.

Henry Gale: John, John, warte, nein warte..

Schon ist Locke bis zu den Knien hindurch. Da gibt die Werkzeugkiste unter dem Druck der Tür nach, sie fällt weiter herunter, quetscht Lockes Beine ein. Locke schreit auf vor Schmerz, versucht die Tür mit bloßen Händen hochzudrücken. Henry springt an seine Seite, ebenfalls mit bloßen Händen. Doch die Tür so zu bewegen oder aufzuhalten ist einfach unmöglich. Locke stöhnt und keucht.

Locke: Du musst die Tür abstützen. Du musst irgendwas drunter legen. Schneller! Schneller!

Henrys Blick fällt auf die Gewichte von der Hantelbank, und er schiebt eins nach dem anderen in den Spalt unter die Tür.

Locke: Stapel sie höher! Noch höher! Du musst den Druck wegnehmen! Mach schon, mach schon, mach schon!

Endlich reicht der kleine Stapel soweit, als dass die Tür ihr Gewicht darauf drücken kann und nicht mehr länger nur auf Lockes Beine. Locke läßt sich am Ende seiner Kräfte nach hinten auf den Boden fallen. Henry hastet an seine Seite, versucht ihn unter der Tür hervorzuziehen.

Henry Gale: Schon gut, schon gut. Ich zieh dich raus, ich zieh dich raus. Wir schaffen das.

Doch Locke schreit auf vor Schmerzen. Eines der Rohrenden hat sich in sein Bein gebohrt, kurz über dem Knie. Sein Bein ist blutverschmiert. Er kann nicht raus.

Locke: Nein, nein. Hör auf, hör auf, hör auf.

Henry gibt nach, bemerkt das Blut, bemerkt die Ausweglosigkeit ihrer Situation.

Henry Gale: Na gut. Wir warten bis jemand herkommt. Einverstanden? Lange werden wir nicht warten müssen, oder?

Er schnappt sich ein Handtuch und faltet es zu einem Kissen, das er unter Lockes Kopf schiebt. Locke schüttelt seinen Kopf heftig. Er ist ganz außer Atem.

Locke: Wir können auch nicht lange warten.

Rückblick[]

Eine junge Bankangestellte führt Locke in die leere Postschließfachabteilung der Bank, händigt ihm eine Kiste mit der Nummer 1516 aus und verläßt dann den Raum. Kaum ist sie verschwunden, öffnet Locke die Kiste. Darin liegen Stapel von Geld. Er nimmt ein Bündel heraus und blättert es durch.


Wenig später kommt Locke durch die Tür seines Hauses. Er wirkt fröhlich, trägt eine Tasche über der Schulter, ruft nach Helen.

Locke: Schatz... heut ist ein Tag, sich in Schale zu schmeißen. Ich führe dich aus. Wir gehen ins...

Helen: John, wir haben Gäste.

Helen sitzt am Küchentisch. Ihr Blick ist angespannt. Locke hält in seiner Bewegung, sich zu ihr zu beugen und sie zu küssen, inne, folgt ihrem Blick. In der Küche stehen zwei Männer. Es sind die beiden, die ihm schon während der Beerdigung auf dem Friedhof ins Auge gefallen waren.

Helen: Ähm, diese Männer sagen, dass sei deinen Vater kannten.

Der Mann mit dem Zopf tritt vor.

Bane: Hallo, John. Ich bin Jimmy Bane.

Locke zögert sichtlich und lange, eher er die ihm entgegengestreckte Hand annimmt.

Locke: Helen wird Ihnen schon gesagt, dass ihn nicht...

Bane: Hat sie mir gesagt.. Ich würd Ihnen gern ein paar Fragen stellen, wenn Sie einverstanden sind.

Locke: [Angespannt aber gleichbleibend lächelnd] Klar, wieso nicht.

Bane: Haben Sie Ihren Vater nach seinem Tod noch gesehen?

Locke: Wa.. wie, ob ich...?

Bane: Naja, ich hab Grund zu der Annahme, dass er nicht tot ist. Vielleicht wissen Sie ja davon. Ich meine dafür, dass Sie sein Sohn sind, sahen Sie auf dem Begräbnis nicht sehr mitgenommen aus.

Helen steht auf und fährt ihn aufgebracht an.

Helen: Was erlauben Sie sich eigentlich? Sie haben keine Ahnung, wie er sich dazu überwinden musste.. was dieses fiese Schwein...

Locke versucht sie zu beruhigen. Aber das ist nicht einfach.

Locke: Hey, Helen, Helen...

Helen starrt nur Bane an.

Helen: Wir waren da, um mit ihm abzuschließen. Wir wollen unser Leben leben und das war der Abschluss. Verschwinden Sie hier.

Locke: Helen...

Bane gibt nach.

Bane: Okay. Okay, nur eine Sache noch, bevor wir gehen. Was haben Sie da in der Tasche?

Locke: [Ohne Zögern] Mein Arbeitskram, ich inspiziere und bewerte Häuser.

Bane: Was dagegen, wenn wir nachsehen?

Schweigend übergibt Locke die Tasche, der zweite, der bisher still daneben stand, schnappt sie sich, öffnet sie und schüttet sämtlichen Inhalt auf den Küchentisch. Papiere, Schreibutensilien und andere Kleinigkeiten fallen heraus.

Bane starrt auf die Tasche und deren Inhalt.

Bane: Tha... na, dann...

Er wirft Helen einen Blick zu.

Bane: Danke für den Kaffee, Miss.

Damit verlassen die beiden Männer das Haus. Helen bleibt reglos stehen. Locke sieht ihnen nach, dreht sich dann zu ihr um.

Locke: Helen, es tut mir leid. Alles okay?

Sie sieht ihm ernst in die Augen.

Helen: Sag, dass das grade keine Lüge war, John?

Locke: Nein, ich hatte Angst. Ich hatte... ich hatte Angst.

Helen nickt, wirkt erleichtert, umarmt ihn.

Inselabschnitt[]

Unten am Strand spielen Jack und Sawyer noch immer Karten.

Sawyer:Und, wo hast du Pokern gelernt, Doc?

Jack: [Nach kurzem Zögern] Phuket.

Sawyer: Was hat dich nach Thailand verschlagen?

Jack wirft ihm einen Blick zu. Sawyer grinst.

Sawyer: Was, dachtest du, ich wüsste nicht, wo Phuket liegt? Nur weil ich in der Neunten hingeschmissen hab, bin ich noch kein Idiot.

Er teilt die Karten aus.

Sawyer: Ferner Osten, hm? Hätte dich gar nicht für nen Weltenbummler gehalten. Stammt von dort dein Schultertattoo.

Jack hat jede von Sawyers Bewegungen genau verfolgt, runzelt nun nachdenklich die Stirn, sieht ihn an.

Jack: Könntest du nochmal neu geben?

Sawyer: Was?

Jack: Und diesmal bitte von oben, wenn es geht.

Sawyer fängt an zu grinsen.

Sawyer: Ein Versuch war's wert.

Er gibt noch einmal.


Zurück zur Station. Dort liegt Locke nach wie vor erschöpft und unter Schmerzen am Boden, Henry kniet neben ihm.

Henry Gale: Und was soll das Ganze?

Locke: Dass wissen wir nicht genau.

Henry Gale: Aber ihr drückt ihn...

Locke: Alle 108 Minuten, ja.

Henry Gale: Wann geht der Alarm los?

Locke: Schon bald. Deswegen will ich, dass du das Gitter herausnimmst und in den Lüftungsschacht kletterst.

Henry Gale: Der Rost ist verschraubt. Das geht nicht.

Locke: Ja. Es gibt noch einen Zugang in der Kammer. Geh von da aus rein und kriech in die Computerhalle.

Henry zögert.

Henry Gale: Vielleicht sollten wir warten, bis...

Locke: Wir können nicht warten. Der Alarm geht jede Sekunde los. So wie ich dir vertraut habe, musst du mir vertrauen. Du musst den Computer bedienen.

Henry gibt nach.

Henry Gale: Okay. Was muss ich tun?

Locke: Wenn du es hinein geschafft hast, wartest du bis der Alarm anfängt. Erst dann dürfen die Zahlen eingegeben werden: 4, 8, 15, 16, 23, 42. Dann drückst du auf "Execute". Es dürfen keine anderen Zahlen und es muss genau diese Reihenfolge sein. Hast du sie?

Henry nickt.

Henry Gale: 4, 8, 15, 16, 23, 42. Hab ich.

Locke: Na los...

Henry Gale: Okay.

Henry macht sich auf den Weg in die Speisekammer. Locke versucht ihm hinterherzusehen, kann sich aber eingeklemmt unter der Tür kaum rühren.

Locke: Kommst du ran?

Henry Gale: Ich glaube schon.

Henry ist jetzt in der Speisekammer, klettert an den Regalen hinauf und streckt den Arm nach dem Gitter des Lüftungsschachts aus.

Locke: Sei bloß vorsichtig.

Im selben Moment bricht das Regal unter ihm zusammen, und er stürzt zu Boden, bleibt reglos liegen.

Locke: Henry?

Und dann geht der Alarm los. Locke keucht.

Locke: Henry?!


Zurück zum Strand. Jack und Sawyer sitzen einander gegenüber an dem kleinen Tisch und pokern. Wir sehen sie durch ein Fernglas.

Libby: Was ist denn los?

Hurley, Kate mit verschränkten Armen, und eine andere junge Frau stehen vor einem der Zelte und beobachten das Spiel.

Hurley: Es wird darauf hinauslaufen, dass beide sich gegenseitig die Köpfe einschlagen.

Die Szene wechselt zu Jack und Sawyer.

Jack: Zehn Mangos.

Sawyer: Okay. Ich ziehe gleich mit dem Aspirin und erhöhe um das Amoxicillin.

Jack: Hast du ne Ahnung, was Amoxicillin ist?

Sawyer: [Grinst] Du warst vielleicht in Phuket, Doc, aber ich war schon in Tallahassee. [Jack wirft ihm einen leicht verwirrten Blick zu. Sawyers Grinsen verstärkt sich.] Jedenfalls hat es höllisch gebrannt und daran war nicht die Sonne schuld.

Jack schmunzelt.

Jack: Ich geh mit allem rein.

Sawyer: [Überrascht] Also damit willst du mich wohl dazu bringen, dass ich aussteige.

Jack: Du steigst sowieso nicht aus.

Sawyer: Nein? Werd ich nicht? Und wieso nicht?

Jack: Weil uns im Augenblick'n Haufen Leute zukucken und sie nicht sehen sollen, wie du verlierst. Schon wieder.

Sawyers Grinsen wird etwas fader.

Sawyer: Nicht schlecht, okay. Dann will ich sehen. Und was hast du? [Jack zeigt seine Karten. Sawyer kann es nicht fassen.] Ein Paar Neunen? Mit ein Paar Neunen setzt du alles?

Jack zuckt mit den Schultern.

Jack: Hast mich erwischt. Jetzt zeig deine.

Verärgert zeigt Sawyer seine Karten. Er hat ein Paar Fünfen. Jack kann sein Grinsen kaum verbergen.

Jack: Anscheinend hat es gereicht, hm?

Sawyer: Dreckiger Mistkerl.

Jack steht auf und wendet sich zum Gehen.

Jack: Die Medikamente hol ich mir später.

Sawyer wirft ihm einen grimmigen Blick zu, ruft ihn noch mal zurück.

Sawyer: Hey, als ich dich gefragt hab, was der Einsatz sein soll... wieso ging es dir nicht um die Waffen?

Jack sieht ihn an.

Jack: Wenn ich ne Waffe will, dann krieg ich sie auch.

Wendet sich ab und geht. Grimmig und geschlagen bleibt Sawyer zurück.


Henry liegt noch immer reglos auf dem Boden der Speisekammer. Der Alarm schrillt nervenzermürbend durch die Station. Locke ist völlig außer sich vor Ohnmacht.

Locke: Henry, steh auf, verdammt nochmal. Henry!

Und endlich kommt Henry zu sich.

Locke: Henry, ist alles in Ordnung?

Henry Gale: [Verwirrt] Was ist passiert?

Locke: Hör mir zu. Du kletterst in den Lüftungsschacht und dann tippst du die Zahlen in den Computer.

Henry Gale: Und wie lange war ich...

Locke: Bitte, kletter da rauf! Wir haben keine Zeit mehr!

Henry Gale: [Schwach und mühsam] Okay, ja...

Er rappelt sich auf. Fängt wieder an zu klettern.

Locke: Sei bitte vorsichtig!

Henry schiebt das Gitter beiseite und streckt seinen Kopf durch die Öffnung in den Lüftungsschacht. Die Augen ganz weit aufgerissen.

Locke: Henry?!

Der Alarm steigert sich zu einem schrilllen Ton, was bedeutet, daß nur noch eine Minute Zeit bleibt, den Code einzugeben. Locke kann die Anspannung kaum noch aushalten.

Locke: Henry, hörst du mich?!

Er setzt sich auf, versucht verzweifelt, die Tür mit seinen Händen hochzuschieben. Doch die rührt sich nicht einmal. Von Henry ist nichts zu hören.

Locke: Henry? Henry?

Nichts. Nur der Alarm antwortet in der lähmenden Leere.

Rückblick[]

Locke fährt vor das Flight-Line Motel und steigt aus. Im Hintergrund sind laut und nah Flugzeuge zu hören. Er sucht die betreffende Tür, eine Tasche in der Hand. Klopft an. Über seinem Kopf befindet sich ein großer Flieger mit dem Symbol der Oceanic Airline im Landeanflug.

Anthony Cooper: [Durch die geschlossene Tür] Ja, wer ist da?

Locke: Ich, John. [Cooper öffnet die Tür, lächelt höchst erfreut] Darf ich reinkommen?

Anthony Cooper: Ja, natürlich.

Er gibt ihm den Weg frei. Locke betritt das kleine Zimmer, geht zum Tisch hinüber und öffnet die Tasche, in der das gesamte Geld liegt. Cooper strahlt ihn zufrieden an, zieht eine eigene Tasche von einem Stuhl und verfrachtet das Geld von Johns Tasche in seine.

Anthony Cooper: Gab's Probleme?

Locke: Nein.

Er sieht sich im Raum um, sieht aus dem Fenster.

Anthony Cooper: Auf meiner Beerdigung warst du nicht allein. Hat sie einen Namen?

Locke: Helen.

Anthony Cooper: Ein schöner Name. Passt zu ner schönen Frau.

Locke kann sich ein Lächeln nicht verkneifen.

Locke: Ich will... sie fragen, ob sie mich heiraten will. Heute Abend.. frag ich sie.

Anthony Cooper: [Schmunzelt] Eine gute Entscheidung. Ich gratuliere dir.

Locke: Ja, danke.

Cooper hat das Geld in seiner Tasche verstaut, packt zwei Stapel auf den Tisch. Sieht Locke an.

Anthony Cooper: Dein Anteil. Damit macht ihr schöne Flitterwochen.

Locke: Ich hab's nicht wegen dem Geld getan.

Anthony Cooper: Weswegen hast du es dann getan?

Locke wirft ihm nur einen Blick zu und sagt kein Wort. Cooper hat es plötzlich eilig.

Anthony Cooper: Tja... na, dann. Mein Flugzeug... unten wartet ein Taxi auf mich. Wenn du das Geld nicht nimmst, wird sich die Putzfrau über ein irres Trinkgeld freuen. [Er nimmt sein Gepäck auf] Mach's gut, John.

Schon ist er an der Tür. Als er sie aufreißt, steht Helen davor. Locke erstarrt in Schock. Helen sieht vorwurfsvoll Cooper an.

Helen: Sind Sie sein Vater?

Anthony Cooper: Wissen Sie, schönes Kind...

Helen versetzt ihm eine Ohrfeige. Cooper und Locke sind gleichermaßen sprachlos.

Helen: Wie konnten Sie nur? Wieso machen Sie das mit ihm? Wir hatten damit abgeschlossen.

Sie sieht zu Locke hinüber. Er versucht etwas zu sagen, zu erklären, bringt jedoch kein Wort heraus. Helen macht kehrt und geht davon.

Locke: Helen, warte.

Er springt auf, läuft ihr nach. Über den Parkplatz, erreicht sie erst kurz vor ihrem Auto. Versucht ihr in den Weg zu treten, sie aufzuhalten.

Locke: Helen, warte. Du verstehst das falsch. Ich wollte dir alles erzählen.

Sie sieht ihn an. Zutiefst verletzt.

Helen: Du hast mich belogen..

Locke: Ich.. Nein, bitte, ich kann dir das erklären.

Helen: Du hast mir in die Augen gesehen und mich angelogen. Du hast dich entschieden, John.

Locke: Helen, Helen..

Helen: [Tränenerstickt] Du brauchst seine Liebe mehr als meine.

Locke: Nein, ich will nur dich. Ich wollte gerade.. Ich liebe dich.

Helen schüttelt den Kopf und reißt ihre Autotür auf. Locke versucht sie aufzuhalten.

Locke: Nein, nein bitte...

Helen: Ach, hör auf...

Locke:..bitte. Bitte, Helen. Bitte, ich liebe dich, und.. und.. ich will mein Leben mir dir verbringen, und... und ohne dich weiß ich nicht mehr weiter. Helen.. also..

Er kniet vor ihr nieder, zieht die kleine Schmuckschachtel mit dem Ring darin hervor.

Locke: Also... willst du meine Frau werden?

Doch Helen, verletzt und hin und hergerissen, steigt in den Wagen und fährt einfach weg. Zutiefst geschockt bleibt Locke auf dem Parkplatz zurück.

Locke: Helen...

Sein Blick fällt auf Cooper, der dabei ist, in sein Taxi zu steigen. Für einen kurzen Moment hält er inne, sieht zu Locke hinüber. Doch dann steigt er ein. Und fährt ebenfalls davon.

Inselabschnitt[]

Der Alarm schrillt durch die Räume der Station.

Locke: Henry! Henry!! Henry! Henry...

Plötzlich hört der Alarm auf, das Geräusch der sich umblätternden Timerzahlen klingt auf, begleitet von dem summenden Geräusch, als würde sich etwas aufladen, so wie damals als der Knopf zu spät gedrückt worden war und statt der Zahlen die seltsamen Symbole auf dem Timer erschienen waren. Locke sieht panisch um sich.

Dann geht das Licht aus.

Das Blättern verstummt.

Das Summen ebenfalls.

Und es wird dunkel und völlig still.

Locke: Bitte sag doch etwas...

Da springen Röhren von Schwarzlicht an. Locke und alles um ihn herum wird in blaues Licht getaucht. Locke sieht um sich, versucht zu begreifen, was passiert. Und plötzlich werden seine Augen ganz weit.

Vor ihm an der geschlossenen Tür ist im Schwarzlicht eine Karte zu sehen. Darauf sind sämtliche Dharma-Untergrundstationen abgebildet, kreisförmig auf der Insel verteilt, dazwischen stehen Unmengen von Notizen und Informationen, auf Englisch sowie auch in Latein. Locke starrt auf die Karte. Wir sehen, wie die blauen Linien und Zeichnungen sich in seiner Pupille widerspiegeln.

Dann plötzlich verlöscht das Schwarzlicht, die normalen Lampen gehen wieder an. Und im selben Moment ziehen sich die Schutztüren eine nach der anderen wieder in ihre Verankerungen zurück.

Als die Tür, unter der Locke eingeklemmt ist, nach oben fährt, wird das Rohrstück aus seinem Bein gerissen, und Locke stöhnt auf vor Schmerz. Das Rohr ist blutverschmiert, als es in der Decke des Türrahmens verschwindet. Hastig schiebt Locke sich in die Mitte des Raumes, außer Reichweite der Tür.

Locke: Henry!

Er schleift sich mit letzter Kraft auf seinen Armen zum Computerraum hinüber. Da steht der Computer. Davor der Stuhl. Doch Henry ist nicht zu sehen.

Locke: Henry? Ist hier jemand?

Der Timer springt von 108:00 auf 107:00 um.

Locke: Ist jemand hier? Henry!

Da taucht Henry auf der anderen Seite hinter Locke auf. Locke starrt ihn an. Er ist völlig erschöpft. Klingt ergriffen.

Locke: Du bist immer noch da.

Henry Gale: Hast du etwa gedacht, ich würde dich hier allein lassen?

Er lächelt, geht zu Locke hinüber, hockt sich neben ihn.

Henry Gale: Na komm. Kannst du aufstehen?

Locke: Ich weiß nicht.. Ich glaube schon. [Mühsam rappelt er sich auf, lehnt sich erschöpft gegen die Wand] Ich danke dir, Henry.. dass du mich nicht im Stich gelassen hast.

Henry Gale: War mir ein Vergnügen, John.


Es ist dunkel im Dschungel. Jack bahnt sich mit einer Fackel in der Hand seinen Weg zurück zur Station. Etwas hinter ihm leuchtet eine zweite Fackel auf. Es ist Kate, die versucht, ihn einzuholen.

Kate: Hey, hey, Jack. Warte auf mich.

Jack bleibt stehen, dreht sich zu ihr um, wartet auf sie. Sie holt ihn ein, lächelt.

Kate: Gehst du wieder zur Station?

Jack: Ja.

Kate: Darf ich dich begleiten? Ich hab schon länger nicht geduscht und es wär schön, wenn..

Jack: Tja... ehrlich gesagt gibt's Probleme mit der Wasserversorgung.

Kate: Kein Wasser?

Jack: Nein, es kommt nur so ne Drecksbrühe. Es ist wahrscheinlich ein gebrochenes Rohr, aber.. es wird ne Weile dauern, es zu finden.

Kate: Oh. Na dann war der Weg wohl umsonst.

Er lächelt.

Jack: Ich sag dir Bescheid, sobald das Wasser wieder sprudeln sollte.

Kate: Okay.

Sie wendet sich zum Gehen. Hält dann aber inne. Wirft ihm einen Blick zu. Schmunzelt.

Kate: Ich find's gut, dass du Sawyer besiegt hast.

Jack schmunzelt ebenfalls. Senkt kurz den Kopf.

Jack: Weißt du was? Ich geh einfach morgen hin. Wenn du willst, kann ich dich zum Strand zurück begleiten.

Sie tauschen einen Blick, schon will Kate nicken, doch dann lenkt ein flackerndes Leuchten im Dunkel des Dschungels sie ab.

Kate: Siehst du das auch?

Jack: Ja.

Die angenehme Stimmung ist verflogen. Angespannt machen die beiden sich auf den Weg auf das Licht zu. Sie erreichen eine kleine Lichtung, in der ein zusammengeschnürtes riesiges Paket verschiedenster Kisten und Kartons auf dem Boden liegt, oben drauf klemmt eine Lampe, die flackernd durch die Nacht blinkt. Verwirrt starren Kate und Jack darauf. Neben den Kisten und Packen liegt ein Haufen roten Stoffs.

Jack: Das ist ein Fallschirm...

Kate geht auf die Ladung zu, deren Schutzhülle aufgerissen ist, und schnappt sich einen Karton, der daraus hervorsticht.

Jack: Warte...

Doch Kate hat den Karton bereits in der Hand. Es ist eine Packung Dharma-Makkaroni-und-Käse.

Kate: Das ist Essen.

Sie tauschen einen verwirrten Blick. Da schreckt ein Rascheln in den Büschen sie auf. Sie fahren herum, starren in die Finsternis. Sehen Fackeln auf sich zukommen.

Und gleich darauf Charlie, Sayid und Ana auf die Lichtung treten.

Kate und Jack sind sichtlich erleichtert. Die anderen drei starren auf die Essenslieferung.

Charlie: Was zum Teufel ist das hier?

Jack sieht Sayid an.

Jack: Was habt ihr gefunden?

Sayid erwidert seinen Blick finster und sagt nichts.


Henry hilft dem verletzten Locke auf die Couch im Wohnbereich der Station.

Henry Gale: Ich halt dich. Langsam, langsam.

Er streckt Lockes verletztes Bein auf dem Tisch aus. Locke zuckt vor Schmerzen zusammen.

Henry Gale: Entschuldige.

Locke keucht. Sieht Henry an.

Locke: Was hast du gemacht? Wie hast du geschafft, dass es aufhört? Wieso sind die Türen wieder hochgefahren?

Henry zuckt mit den Schultern.

Henry Gale: Nur das, was du mir gesagt hast. Ich hab den Code eingegeben und "Execute" gedrückt, aber.. es ist nichts passiert. Nur das Zählwerk hat sich zurückgestellt. Dann bin ich wieder in den Schacht geklettert. Plötzlich ging das Licht aus. Zehn Sekunden danach sind die Türen hochgefahren. Ich hab nichts gemacht.

Locke: Also.. glaubst du, das war.. alles nur Zufall?

Henry Gale: Wieso fragst du mich? Das ist eure Station.

Er setzt sich neben Locke. Da taucht Jack hinter ihnen auf.

Jack: Geh weg von ihm.

Er stürzt zu ihm hinüber.

Henry Gale: Wartet. Ich hab ihn nicht..

Sayid folgt Jack, seine gezückte Waffe auf Henry gerichtet.

Sayid: Geh da weg! Auf der Stelle!

Nicht nur Henry ist völlig überrumpelt.

Locke: Sayid, es ist in Ordnung.

Doch Jack packt Henry und zerrt ihn von Locke weg, drückt ihn gegen die Wand.

Jack: Ich hab gesagt, geh weg!

Locke: Hey, es ist in Ordnung, ich hab ihn rausgelassen. Ich war hier eingeschlossen. Diese Brandschutztüren kamen runter, er.. er hat mir geholfen.

Weder Jack noch Sayid achten auf Locke. Sie haben nur Henry im Auge. Finster und grimmig.

Henry Gale: Ha.. habt ihr meinen Ballon nicht gefunden?

Kate und Ana sind ebenfalls eingetreten.

Ana-Lucia: Doch, wir haben ihn gefunden...

Sayid: Wir haben deinen Ballon gefunden, Henry Gale, genau da, wo wir ihn finden sollten. Wir haben auch das Grab gefunden, von dem du gesprochen hast. Das Grab deiner Frau. Das Grab, das du mit deinen bloßen Händen gegraben hast. Es war alles da. Deine ganze Geschichte, dein Alibi. Alles stimmte.

Henry starrt Jack, der ihn gepackt hält, und Sayid, der seine Waffe auf ihn richtet, mit großen Augen an.

Sayid: Aber ich konnte nicht glauben, dass du die Wahrheit sagst. Also hab ich das Grab geöffnet. In dem Grab hab ich keine Frau gefunden, es war ein Mann.

Kate starrt Sayid erschrocken an. Im Raum ist es völlig still. Sayid zieht einen Führerschein hervor und hält ihn Henry vor die Nase. Darauf ist das Foto eines schwarzen Mannes zu sehen, darunter steht deutlich sein Name geschrieben.

Sayid: Einen Mann namens Henry Gale.

Henry sieht von einem zum anderen.


Augeschrieben von Willow und Nordlys

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